Eine Spende der Annette-Hechinger-Stiftung in Höhe von 100 000 Euro leistet einen Beitrag für die Zukunft des Abendgymnasiums Villingen-Schwenningen.
Die Förderung erfolge zu je 50 000 Euro über zwei Jahre und sei ein starkes Signal für den Erhalt dieser wichtigen Bildungseinrichtung in der Doppelstadt, teilt die Stadtverwaltung VS mit.
Das Abendgymnasium, das Erwachsenen die Möglichkeit bietet, auf dem zweiten Bildungsweg die Mittlere Reife, die Fachhochschulreife und auch das Abitur zu erwerben, hatte in jüngerer Vergangenheit aufgrund geringer Schülerzahlen zu kämpfen.
„Die Unterstützung durch die Stiftung leistet nun einen entscheidenden Beitrag, um den Weiterbetrieb des Angebots zu ermöglichen“, schreibt die Stadt weiter.
„Dankbar für die Förderung“
Das städtische Abendgymnasium ist in der Region Schwarzwald-Baar Heuberg die einzige Bildungseinrichtung dieser Art. „Wir sind außerordentlich dankbar für diese Förderung“, betont Oberbürgermeister Jürgen Roth. „Das Abendgymnasium ist ein wichtiger Baustein und die ideale Möglichkeit, abends zum gewünschten Bildungsabschluss zu kommen.
Besonders hervorzuheben ist, dass das Abendgymnasium in Villingen-Schwenningen eines der wenigen in kommunaler Trägerschaft ist. „Ein Erhalt dieses Angebots liegt uns am Herzen, es braucht jedoch zwingend eine Unterstützung des Landes.“
Beitrag leisten
Die Stiftungsvorständin Sonja Nitz hat große Achtung vor dem Engagement der Schülerinnen und Schüler, die sich auf dem zweiten Bildungsweg abends noch weiterbilden. „Dazu gehört ein großer Ehrgeiz und viel Fleiß. Wir möchten einen Beitrag dazu leisten, dass dieses Bildungsangebot in Villingen-Schwenningen weiter Bestand hat“, so Nitz.
Der Schulleiter Patrick Gramer blickt mit Zuversicht in die Zukunft: „Nach der Zitterpartie über die mangelnden Anmeldezahlen und der dann erfolgten Medienarbeit, sind wir nun sehr optimistisch, dass wir nach langer Zeit wieder die Klasse 1 voll besetzen können“, berichtet er beim Vor-Ort-Termin.
Die Stiftung
Die Annette-Hechinger-Stiftung wurde im Sommer 2023 gegründet. Namensgeberin und Stifterin Annette Hechinger war eine der beiden Töchter von Helmut Hechinger, dem Unternehmer aus Schwenningen. Nach vielen Jahren im Familienunternehmen zog sie sich aus der Öffentlichkeit zurück und gründete die Stiftung mit dem Ziel, nachhaltig Gutes in ihrer Heimatstadt zu bewirken, zeigt die Stadtverwaltung in der Mitteilung auf. Zu den Förderzielen der Stiftung zählen: die Kinder- und Jugendhilfe, Bildung und Erziehung, die Unterstützung obdachloser Menschen sowie die Förderung von Kunst, Kultur und Kleinkunst.
Annette Hechinger wollte aktiv an der Auswahl der Projekte mitwirken, doch kurz nach der Gründung wurde sie schwer krank. Am 16. Juli 2024 starb sie. „Sie war eine großherzige und ungemein großzügige Frau, mit einem großen Herzen für Menschen, denen es nicht so gut geht“, erinnert sich Sonja Nitz. „Es ist uns ein Herzensanliegen, ihr Vermächtnis in ihrem Sinne weiterzuführen.“

Quelle: Schwarzwälder Bote
